Für Elise
SC 100 344

Klaviermusik für Kinder
Pianist: Walter Ratzek


01 Für Elise, Ludwig van Beethoven
02 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Von fremden Ländern und Menschen
03 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Kuriose Geschichte
04 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Haschemann
05 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Bittendes Kind
06 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Glückes genug
07 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Wichtige Begebenheit
08 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Tr&auuml;umerei
09 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Am Kamin
10 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Ritter vom Steckenpferd
11 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Fast zu ernst
12 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Fürchtemachen
13 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Kind im Einschlummern
14 Die Kinderszenen, Robert Schumann, Der Dichter spricht
15 Alla turca, Wolfgang Amadeus Mozart
16 Lyrische Stücke, Edward Grieg, Glockengeläute
17 Lyrische Stücke, Edward Grieg, Schmetterling
18 Lyrische Stücke, Edward Grieg, Halling, norwegischer Tanz
19 Lyrische Stücke, Edward Grieg, Arietta
20 Lyrische Stücke, Edward Grieg, Hochzeitstag auf Troldhaugen
21 Lyrische Stücke, Edward Grieg, Zug der Zwerge
22 Lyrische Stücke, Edward Grieg, Sommerabend
23 Lyrische Stücke, Edward Grieg, Kobold
24 Bilder einer Ausstellung, Modest Mussorgsky, Tuilerien
25 Children's Corner, Claude Debussy, Doctor Gradus ad Parnassum
26 Children's Corner, Claude Debussy, Jimbo's Lullaby
27 Children's Corner, Claude Debussy, Serenade for the Doll
28 Children's Corner, Claude Debussy, The Snow is Dancing
29 Children's Corner, Claude Debussy, The Little Shepherd
30 Children's Corner, Claude Debussy, Golliwogg's Cakewalk

Gesamtspielzeit: 73:05

Ludwig van Beethoven "Für Elise"
Beethoven widmete sein Stück "Für Elise".
Wer war Elise? Welche Rolle spielte sie in Ludwig van Beethovens Leben, als er ihr am 27. April 1810 sein berühmtes Klavierstück "Für Elise" widmete, einen der berüchtigtsten Ohrwürmer der klassischen Musik? Musikwissenschaftler argwöhnen: An der Frau stimmt was nicht.
Wie muss der Komponist die Frau geliebt haben, deren Namen er mit der Widmung weltberühmt gemacht hat! "Für Elise" steht groß auf dem Blatt, das bis heute jeder Klavierschüler früher oder später vor sich liegen hat und das jeder Klavierlehrer nur zu gut kennt: Note für Note, samt Vorzeichen und den tückischen kleinen Hürden, an denen ungelenke Finger in hoffnungsloser Zuverlässigkeit hängen bleiben.
Wer aber war Elise? Diese Frage hat nicht nur die Phantasie zahlreicher Klavierschülerinnen beschäftigt, sondern auch diverse Musikwissenschaftler. Elise - das ist die große Unbekannte in Beethovens Biographie; nirgendwo sonst außer in der Widmung taucht ihr Name auf. Und das ist kein Wunder, sagen die Historiker, denn in Wirklichkeit gab es sie gar nicht. Die ganze Elise ist nichts als ein Fehler, begangen von einem Musikwissenschaftler namens Ludwig Nohl. Der entdeckte im Jahr 1865 in einem Münchner Privathaushalt das kostbare Originalmanuskript der Komposition und entzifferte die Widmung falsch, was durchaus verzeihlich ist angesichts Beethovens unleserlicher Handschrift.
Weniger nachvollziehbar ist, wie das Manuskript später einfach spurlos verschwinden konnte. Die Folge ist, dass man heute nicht mehr herausfinden kann, ob die Elise nun tatsächlich eine Elise war - oder vielleicht doch eher eine Therese, was eigentlich viel besser passen würde. Da nämlich wüsste man sofort, um wen es sich handelt: um Therese von Malfatti, die Tochter eines Wiener Kaufmanns, in dessen Haus Ludwig van Beethoven im Frühling des Jahres 1810 häufig zu Gast war. Aus Briefen lässt sich rekonstruieren, dass er der schönen jungen Frau Anfang Mai einen Heiratsantrag machte und eine Abfuhr kassierte: "Deine Nachricht stürzte mich aus den Regionen des höchsten Entzückens wieder tief herab", schrieb er damals an sie.
Am 27. April 1810 jedoch scheint noch alles Liebesglück der Welt möglich gewesen zu sein; dem Tag, an dem Beethoven seine "Bagatelle" - so die offizielle Bezeichnung des Stücks - vermutlich eben jener Therese widmete, die später zur Elise wurde.
Text: Walter Ratzek